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Auf Kurs bleiben mit OKRs (Teil 2)

Welchen Beitrag leistet jeder Einzelne dazu, die Unternehmensvision zu erreichen? Mitglieder der Führungsebene können diese Frage oftmals leichter beantworten. Mitarbeitende in den Teams hingegen fällt das schon etwas schwerer. Denn Ziele und Vision sind häufig nicht mit der gesamten Belegschaft verständlich geteilt.

Die Objective und Key Result-Methode (kurz: OKR) zielt auf eine klare Ausrichtung über alle Ebenen ab. Mit OKRs überlegen Mitarbeitende bereits bei der Zielsetzung, wie ihre Entscheidungen und Aktivitäten mit der Unternehmensvision übereinstimmen. Auf diese Art bringt man das „Warum“ zurück in die Ziele einer Organisation.

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OKR ist ein Prozess zur Zielsetzung, um eine Organisation fokussiert voranzutreiben. Die Methode stellt sicher, dass alle Aktivitäten auf die Unternehmensvision einzahlen. In „Auf Kurs bleiben mit OKRs (Teil 1)“ beschreiben wir, was die Methode ausmacht und welche Vor- und Nachteile sie birgt.

Katharina von Leanspirit Trainings hat das Team SVG GARAGE als Trainerin bei der Implementierung der OKR-Methode begleitet. Als Trainerin und OKR-Anwenderin ziehen wir nun nach einem Jahr Bilanz: Welche Tools haben wir genutzt, was hat sich verbessert und wo mussten wir nachjustieren?

Mit OKRs planen: Diese Instrumente sind im Einsatz

Alle Teammitglieder sind in die OKR-Planung miteingebunden. D.h. die Mitarbeitenden sind gefragt, kein elitärer Führungskreis im stillen Kämmerchen.

  • Das Format: OKR-Phasen orientieren sich in unserem Team an Quartalen. Dabei setzen wir nicht mehr als vier Objectives (Ziele) mit etwa je zwei Key Results (Schlüsselergebnisse). Pro Planungsrunde reflektieren wir den vergangenen Zyklus, passen Prozesse an und definieren neue Ziele und Schlüsselergebnisse. Darüber hinaus nutzen wir Stand-Ups und Retrospektiven, um die Objectives und Key Results während den Projektphasen transparent darlegen und verfeinern zu können.

  • Das Tool: Wrike ist unser online Projektmanagement-Tool, das Objectives und Key Results mit Verantwortlichkeiten, Fristen und Aufgaben verbindet. Das Programm sorgt für Nachvollziehbarkeit und Transparenz in unserem Projektalltag.

  • Die Rollen: In den Planungsprozess ist das gesamte Team involviert. Im Nachgang werden die Ziele und Schlüsselergebnisse mit der Geschäftsleitung abgestimmt.

Mit OKRs lernen: Diese Erkenntnisse haben wir gewonnen

OKRs fordern und fördern Feedback. In den Planungsrunden und den laufenden Projektphasen identifizieren wir dennoch Prozesse, die wir verbessern möchten. Unsere größten Hindernisse fassen wir zusammen:

  1. Zu viele Projekte: Fehlender Fokus führt dazu, dass Quantität – und nicht Qualität – die Zielplanung bestimmt. Das äußert sich in langsamerem Fortschritt und einer geringeren Projekttiefe.

  2. Fehlende Verknüpfung zwischen Zielen und Vision: Ziele sollen im großen Ganzen verankert werden. Wir hatten uns nicht bei jedem Planungszyklus die Vision, Mission und Strategie der Organisation konsequent vor Augen geführt.

  3. Zu wenig Struktur: Der OKR-Prozess muss geplant und weiterentwickelt werden. Für diese administrativen und strategischen Anforderungen gab es keine konkrete Zuständigkeit im Team.

Aus den Hindernissen haben wir Ideen abgeleitet, die wir in unserer nächsten OKR-Phase umgesetzt haben. Diese drei Learnings verbesserten unseren aktuellen Prozess:

  1. Projektprioritäten setzen: Pro Planung sammeln und beurteilen wir die anstehenden Projekte hinsichtlich ihrer Dringlichkeit und Wirkung. Dabei haben wir gelernt, dass Objectives auch über mehrere Quartale andauern können.

  2. Das Warum in die Ziele bringen: Wir starten die Planung mit unserer Unternehmensvision. So fällt es leichter, den Sinn der Objectives zu hinterfragen. Ihren Mehrwert verankern wir dann direkt in der Formulierung. Außerdem ermahnen wir uns bei den Key Results dazu, nicht nur Aufgabenlisten in Key Results zu übersetzen, sondern messbar zu machen, wie nah wir an der Zielerreichung sind.

  3. Einen OKR-Master bestimmen: Jeden OKR-Zyklus wählen wir ein Teammitglied, das für die administrativen und strategischen Aufgaben der nächsten Planungsrunde den Hut aufhat und den OKR-Prozess vorantreibt.

Fazit: OKRs schaffen Klarheit. Sie helfen Mitarbeitenden den Fokus auf die richtigen Ziele zu setzen und verknüpfen sie direkt mit der Unternehmensvision. Dadurch wird der persönliche Wertbeitrag zum großen Ganzen greifbar. Für uns schlagen OKRs die Brücke zwischen der übergeordneten Vision und dem täglichen Tun. Als neonfarbene, leuchtende Straßenschilder sorgen sie dafür, dass unser Unternehmen auf Kurs bleibt, und machen den Sinn hinter unseren Aktivitäten begreifbar.

Welche Erfahrungen habt ihr mit OKRs gemacht?

Katharina & Magdalena