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Der Tag der Genossenschaft mit Blick aus der SVG Süd

Am 4. Juli wurde dieses Jahr der internationale Tag der Genossenschaft gefeiert. Mit diesem Ehrentag würdigen die Vereinten Nationen und der Internationale Genossenschaftsbund ICA die besonders nachhaltige Wirtschaftsweise von Genossenschaften. Anlass genug, um einen Blick auf den genossenschaftlichen Grundgedanken der SVG Süd zu werfen. Im Interview mit SVG Süd Vorstand und Geschäftsführer Uwe Nestel blicken wir auf das Prinzip der Genossenschaft im Transport- und Logistikbereich.

SVG GARAGE: Was bedeutet Genossenschaft für Sie?

Uwe Nestel: „Eine Genossenschaft ist die ideale Rechtsform für mittelständische Betriebe wie wir einer sind. Die Idee dahinter ist gemeinsam zu wirtschaften und die Mitglieder der Genossenschaft zu fördern – das war der Grundgedanke von Friedrich Raiffeisen, der das Prinzip der Genossenschaften vor knapp 200 Jahren mitbegründet hat.“

SVG GARAGE: Was macht die Idee der Genossenschaft so besonders?

Uwe Nestel: „Die Langfristigkeit: Eine Genossenschaft ist nicht auf kurzfristigen Profit ausgelegt, sondern auf langfristigen Erfolg – und so agieren wir auch. Wir möchten, dass der Erfolg unseren Mitgliedern zugutekommt. Die SVG Süd ist eine Traditionsgenossenschaft, die auf die Gründung in Nürnberg vor rund 130 Jahren zurück geht – damit sind wir etwas älter als die meisten Genossenschaften im Verkehrsbereich: Viele davon sind in den 1945er bis 1950er Jahren entstanden. Dazu zählt übrigens auch die KRAVAG, der Spezialversicherer in der Transport Logistik. Das Besondere ist, dass wir alle im genossenschaftlichen Verbund agieren und damit denselben Leitgedanken in uns tragen: gemeinsam zu wirtschaften und unsere Mitglieder zu fördern.“

SVG GARAGE: Was bieten die SVGen ihren Mitgliedern und wie unterstützen sie die Transport- und Logistikbranche?

Uwe Nestel: „Alle Straßenverkehrsgenossenschaften sind darauf ausgerichtet spezielle, auf die Transport- und Logistikbranche zugeschnittene Services zu bieten. Das entspricht wiederum dem Förderauftrag der Genossenschaft: ihre Dienste mit Blick auf die Mitglieder auszurichten. Zu den Services gehören einerseits Versicherungslösungen der KRAVAG und unsere Unterwegsversorgungsangebote wie Tank- und Mautservicekarten oder die Autohöfe. Außerdem greifen wir auf das Angebot der SVG Akademie zurück – das sind beispielsweise vielfältige Vorbereitungslehrgänge für Fachkunde und Schulungen für Fahrer. Aber auch hier müssen wir am Puls der Zeit bleiben, nach vorne schauen und uns mit dem Thema ‚Digitale Schulungen‘ beschäftigen. Darüber hinaus bieten wir natürlich auch wichtige Leistungen im Bereich der Arbeitssicherheit. Gerade durch Corona waren unsere Fachkräfte bei den Kunden besonders gefragt: Wenn es um die Umsetzung der Hygienemaßnahmen in den Betrieben oder auch sonstige Neuerungen im Arbeitssicherheitsgesetz geht.“

SVG GARAGE: Was ist die Besonderheit am Straßengüterverkehr?

Uwe Nestel: „Grundsätzlich gilt das Prinzip des Modal Split. Das meint, dass das Transportaufkommen auf verschiedene Verkehrsträger verteilt wird, die alle für unsere Gesellschaft relevant sind. Was man während der Corona-Krise allerdings mehr denn je gesehen hat, ist, dass der LKW und seine Akteure systemrelevant sind. Und die Zahlen bestätigen das: Der größte Transportanteil liegt derzeit im Straßentransport. Rund 70% der Transportleistung wurde im Schnitt in den letzten Jahren über die Straße abgewickelt. Das bedeutet der Logistikmarkt ist ein Wachstumsmarkt. Und das zurecht: Der große Vorteil liegt nämlich in der Flexibilität des LKW – auch gerade mit Blick auf die letzte Meile. Ohne Lastkraftwägen wäre die Versorgung in Städten und Kommunen stark eingeschränkt.“

SVG GARAGE: Das Prinzip der Genossenschaft stammt noch aus dem 19.ten Jahrhundert. Wie schafft man es, sich – gemeinsam mit den Mitgliedern – stetig weiterzuentwickeln?

Uwe Nestel: „Ja, das stimmt. Alte Tradition ist gut, der Grundgedanke ist auch richtig, aber natürlich müssen wir uns stetig mit unseren Mitgliedern und Kunden weiterentwickeln. Und daher ändern sich natürlich auch die Produkte und Dienstleistungen. Wir müssen so flexibel und aufmerksam sein, dass wir die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden jederzeit kennen und entsprechend Lösungen anbieten. Ein Instrument, das wir in diesem Zusammenhang ins Leben gerufen haben, ist die SVG GARAGE. Dort sprechen wir gerade im Rahmen des AGGREGATOR-Programms mit Transportunternehmen über ihre aktuellen Herausforderungen – alles damit wir uns gemeinsam mit der Branche weiterentwickeln und unserem genossenschaftlichen Auftrag – unsere Mitglieder zu fördern und gemeinsam zu wirtschaften – auch in Zukunft gut nachkommen können. Das alles legen wir an unserer Vision aus: Denn wir möchten die Transport- und Logistikbranche in die digitale Welt bewegen.“