fbpx

Nächster Stopp: Digitale Logistik?

Am 19. Juni 2020 ist Digitaltag – ein passender Anlass, um einen Blick auf die Digitalisierung der Transport- und Logistikbranche zu werfen. Beim bundesweit ersten Digitaltag machen verschiedene Initiativen online in Workshops, Vorträgen, Webinaren und virtuellen Touren auf den Tag und den zugrunde liegenden Trend ‚Digitalisierung‘ aufmerksam. Doch wie steht es um die Digitalisierung in der Logistik?

In kaum einem Wirtschaftssektor gibt es so viele Innovationen und Innovationsbedarfe wie in der Logistik. Start-Ups und Forschungseinrichtungen nehmen den Bereich Jahr für Jahr in den Fokus und versuchen so immer mehr Optimierungspotentiale zu heben. Die Gründe dafür sind selbsterklärend: Zum einen bietet die Logistik mit ihrem 279 Milliarden Euro-Jahresumsatz (Stand: 2019) ein enormes Wachstumspotenzial für junge Unternehmen, zum anderen gibt es viele Prozesse, die noch immer analog ablaufen. In punkto Digitalisierung steckt die Logistik also noch in den Kinderschuhen.

Doch die Wahrnehmung ändert sich. In einer Bitkom Befragung zum Thema „Digitalisierung der Logistik“ haben 514 Transportunternehmen ‚Digitalisierung‘ mit 79% als Kernherausforderung der Branche identifiziert. Damit ist Digitalisierung für Transportunternehmen vom „nice to have“ zur Grundanforderung geworden und schafft es als Top-Thema auf die Logistik-Agenda.

Digital: ja. Aber wie anfangen?

Je nach Art und Größe des Unternehmens variieren Digitalisierungsvorhaben und -kompetenzen im Allgemeinen stark. Das zeigt sich auch in der Logistik: Rund 10% etablierte Großunternehmen stehen 90% kleinen, mittelständischen Betrieben gegenüber. Das führt dazu, dass – abhängig von der Unternehmensgröße – unterschiedliche Digitalisierungslevel und -strategien verfolgt werden.

Wenngleich sich also manche Unternehmen erst mit den Grundzügen von digitalem Arbeiten beschäftigen, arbeiten andere bereits an der Implementierung digitaler Systeme. Auf diese Art trägt die hohe Marktfragmentierung zu ungleichen Bedingungen für eine vollständige (Markt-)Digitalisierung bei. Hinzu kommt, dass es in der Branche viele traditionsreiche Familienunternehmen gibt, die bisher nur wenig Zeit, Budget und Erfahrung haben, um den ersten Schritt in Richtung Digitalisierung zu nehmen.

Dabei sind Digitalisierungsoffensiven schon heute in allen Arbeitsbereichen sichtbar: Im Lager und Büro finden digitale Methoden genauso Anwendung wie im Fahrzeug und in der Kommunikation mit den Fahrern. Gleichzeitig können durch Digitalisierung bereits heute Effizienzen in der Personalgewinnung, Auftragsverarbeitung, Routenplanung und vielem mehr gehoben werden.

digitalisierung_vernetzung_kollaboration_netzwerk_technologie_(c) pixabay_2500529

In der Bitkom Befragung von 2019 zeigt sich, dass sich Transportunternehmen immer mehr für digitale Technologien öffnen. 20% gaben an, Big Data Technologie schon heute zu nutzen, und weitere 21%, es zukünftig nutzen zu wollen. Selbst KI (Künstliche Intelligenz) ist mit 6% in den Arbeitsablauf von Unternehmen integriert, weitere 8% möchten die Technologie zukünftig nutzen.

Dieses Bild bestätigt sich auch mit Blick auf die Vorteile, die sich Transportunternehmen durch digitale Technologien erhoffen. Konkret erwarten sich Unternehmen vor allem eine Zeitersparnis (68%) und reduzierte Fehler- bzw. Ausfallanfälligkeit (43%). Außerdem sieht fast jedes Unternehmen in der Digitalisierung Chancen, Transporte zu beschleunigen (92%) oder Logistikkosten langfristig zu senken (85%).

Als Digitalisierungsbremsen nennen die Befragten vorwiegend hohe Kosten für den Datenschutz (62%) und Investitionen (53%). Nur 27% hingegen befürchten den Wegfall von Arbeitsplätzen. Vielmehr ist den Transportunternehmen bewusst, dass sie die Digitalkompetenz ihrer Mitarbeiter fördern müssen. Mitarbeiter sollen langfristig weniger einfache Tätigkeiten ausführen und stattdessen dazu befähigt werden, Entscheidungen als Kompetenzträger zu treffen.

Digitalisierung muss in die Logistik-DNA übergehen

Beim Umstieg auf digitale Technologien wird die Einstellung des Managements oft als ausschlaggebend genannt. Aber auch wenn die Entscheidungen vom Management angestoßen werden, muss der Umstieg von analogen auf digitale Prozesse von jedem Mitarbeiter mitgetragen werden. Denn oft sind es Kleinigkeiten, die nur Mitarbeiter aus dem Tagesgeschäft – aus dem Lager, aus der Disposition usw. – wissen, und die wiederum den entscheidenden Unterschied bei der Einführung und Ausführung digitaler Technologien ausmachen.

Durch die Weitergabe dieses Wissens gelingt es, Synergieeffekte in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu schaffen und den Mehrwert digitaler Technologien vollständig auszunutzen.

Digitalisierung steht auch auf Deiner Logistik-Agenda? Dazu möchten wir gerne mehr erfahren! Im Aggregator-Programm beleuchten wir Deine täglichen und zukünftigen Herausforderungen und erarbeiten gemeinsam passende Lösungen. Zum AGGREGATOR-Programm.